Open Source: Ein Leitfaden für die Berliner Verwaltung
Um gute Ideen für eine App oder ein digitales Projekt umzusetzen, muss man längst kein:e Programmier:in sein. Dank Open Source muss man bei vielen Digitalprojekten nicht mehr bei Null anfangen, sondern kann auf Vorhandenes, wie etwa den Quellcode einer schon bestehenden Anwendung, aufbauen. Das spart viel Arbeit und sorgt für Transparenz. Wie Open Source gerade in der Verwaltung genutzt werden kann, erklären wir hier.
Doch wie geht man vor? Wo stellt man den Code bereit? Welche Lizenz sollte man wählen? Und wer darf überhaupt Änderungen vornehmen? Das sind nur einige der vielen Fragen, die aufkommen können, wenn man zum ersten Mal einen Quellcode als Open Source veröffentlichen möchte.
Der Leitfaden Open Source, veröffentlicht vom CityLAB Berlin, bietet Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um Open Source und zeigt, wie die Verwaltungen und die Zivilgesellschaft in Berlin davon profitieren können.
Gleichzeitig bietet der Leitfaden einen Einstieg in die Welt von Open Source für alle, die mit dem Thema noch nicht vertraut sind und erklärt, warum Open Source wichtig ist. Außerdem werden zentrale Aspekte wie Lizenzen und bewährte Praktiken von Projekten, die auf Open Source basieren, zusammengefasst.
Was bedeutet Open Source?
Open Source Software ist für viele vor allem eine kostenlose Alternative zu teuren Lizenzen. Dabei ist Open Source Software, deren Quellcode offen und für alle zugänglich ist, viel mehr. Die Open Source Bereitstellung ermöglicht nicht nur die freie Einsichtnahme, sondern erlaubt es auch anderen, die Software zu nutzen, zu modifizieren und weiterzuverbreiten – solange dies gemäß der angegebenen Lizenz-Bedingungen erfolgt.
Warum sollten Entwickler:innen ihre Software als Open Source veröffentlichen?
Die Gründe dafür sind vielfältig. Open Source lädt zur Zusammenarbeit ein und schafft ein Umfeld für Innovationen. Durch die offene Entwicklung können Fehler schneller erkannt und behoben werden, was letztendlich die Qualität und Sicherheit der Software erhöht. Diese offene Kollaboration fördert nicht nur die Entwicklung, sondern stärkt auch das Vertrauen einer breiten Community.
Warum profitieren öffentliche Verwaltungen von Open Source?
Die Vorteile für öffentliche Verwaltungen ergeben sich vor allem dadurch, dass durch den Einsatz von Open Source Software Verwaltungsmitarbeitende effektiver zusammenarbeiten und von den Erfahrungen anderer profitieren können. Die Offenlegung des Quellcodes ermöglicht es, Fehler schneller zu erkennen und zu beheben, während gleichzeitig die Unabhängigkeit und Kontrolle über die Software gewahrt bleibt. Das ist besonders wichtig, um nicht an einzelne Dienstleistende gebunden zu sein und Anpassungen flexibel vornehmen zu können.
Wie können Verwaltungen Open Source umsetzen?
Die Veröffentlichung des Quellcodes als Open Source erfolgt idealerweise über Plattformen wie GitHub, GitLab oder speziell für Verwaltungen konzipierte Plattformen wie OpenCoDE. Dabei ist es wichtig, dass neben dem Quellcode auch alle relevanten Komponenten und eine klare Dokumentation bereitgestellt werden. Zudem sollten Verwaltungen die richtige Lizenzwahl treffen. Für Projekte der Berliner Verwaltung wird die Lizenz EUPL empfohlen.
Open Source als Weg in die Zukunft
Die Einführung von Open Source in die Berliner Verwaltung ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Transparenz, Zusammenarbeit und Innovation. Durch die offene Entwicklung und Nutzung von Open Source können Verwaltungen effektiver arbeiten und von den Erfahrungen anderer profitieren. Mit dem Leitfaden des CityLAB Berlin erhalten Verwaltungen und Entwickler:innen einen klaren Fahrplan, um Open Source erfolgreich einzuführen und zu nutzen.
CityLAB Berlin
Im CityLAB wird Innovation und Partizipation zusammengedacht: Verwaltung und Stadtgesellschaft arbeiten hier gemeinsam an Lösungen für das digitale Berlin von Morgen.