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Schulvergabe 2.0

  • Veröffentlichungsdatum 16.06.2017
Frauke Nippel

Gemeinsam mit dem Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg haben wir heute ein digitales Tool vorgestellt, dass die Bezirke beim Zuschnitt von Einschulungsbereichen unterstützen kann. Das Tool basiert auf offenen Daten und zeigt, wie die Digitalisierung die Verwaltung unterstützen und Bürger*innen mehr Transparenz bieten kann.

Kaum eine behördliche Entscheidung ist für die Bürger*innen mit so vielen Emotionen besetzt wie der Zuschnitt der Einschulungsbereiche. In die Entscheidung fließen so viele Überlegungen mit ein, die für die  Bürger*innen bisher kaum nachvollziehbar sind. Das ändert sich durch das Tool. Hier werden Kriterien wie die Auslastung der Schulen, die Länge des Schulweges und viele weitere Faktoren eingegeben und mit anderen Kriterien abgewogen. Besonders überzeugend: die Visualisierung der Berechnungen.

Unserem Vorstand Nicolas Zimmer ist das Projekt wichtig, weil es den Wert von offenen Daten bestätigt und mit Unterstützung des Tools aus einer behördlichen Entscheidung eine Dienstleistung wird, die die Bürger*innen auch nachvollziehen können. Das geht in Richtung Smart City und damit in die richtige Richtung,

Oliver Schworck, Bezirksstadtrat in Tempelhof-Schöneberg berichtete bei der Präsentation, dass die Visualisierung bereits zum Einsatz kommt und das Bewusstsein aller Beteiligten dafür fördert, wie komplex die Entscheidungen sind. Der Ton der Diskussionen habe sich geändert. Insgesamt helfe die Visualisierung allen, mehr Verständnis für das jeweilige Gegenüber zu entwickeln. Außerdem beschleunigt sich der Entscheidungsprozess durch das digitale Tool. -Das ist auch deshalb wichtig, weil sich der Zuschnitt der Einschulungsbereiche in der wachsenden Stadt viel häufig ändern wird als dies bisher notwendig war.

Das Tool bietet im Wesentlichen zwei Funktionen an. Zum einen werden die Häuserblocks unter Berücksichtigung vorgegebener Parameter und Beschränkungen den Einschulungsbereichen zugeordnet, die jährlich beispielsweise wegen unterschiedlich vieler Erstklässer*innen neu berechnet werden müssen. Zum anderen wird für die Zuordnung auch die Auslastung der einzelnen Schulen einbezogen und ein altersangemessener, sicherer Schulweg gesucht.

Das Tool unterstützt einen objektiven und transparenten Planungsprozess, der zu einer gleichmäßigeren Nachfrage und Auslastung der bestehenden Grundschulen führen und die stetig wachsende Zahl von Elternwechselwünschen reduzieren soll. Darüber hinaus kann das Tool eingesetzt werden, um neue Schulstandorte zu planen und alternative Szenarien durchzuspielen.

Das Tool könnte jederzeit auch in anderen Berliner Bezirken zur Schulplatzplanung eingesetzt werden. Hierbei kommt dem Projekt zugute, dass der Bezirk Tempelhof-Schöneberg in mancher Hinsicht den Berliner Durchschnitt abbildet. Ein Einsatz in anderen Bundesländern ist mit den durch die Bildungshoheit der Länder verbundenen Einschränkungen ebenfalls grundsätzlich denkbar.

Ebenfalls wichtig zu erwähnen: Wir haben das Projekt gesteuert. Es ist das Werk verschiedener Partner, denen wir an dieser Stelle gerne danken wollen: Entwickelt wurde das Tool von der idalab GmbH, initiiert wurde es von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe und mitfinanziert hat es die Stiftung Neue Verantwortung.

Zur Projektbeschreibung

 

 

Open Data in der Praxis

Wir haben uns auf die Suche nach Unternehmen, Behörden und Institutionen gemacht, die in Berlin offene Daten nutzen oder bereitstellen.