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ODIS stellt digitalen Prototypen für die Optimierung von Wahlbezirken vor

  • Veröffentlichungsdatum 01.03.2021
Frauke Nippel

Für jede Wahl in Berlin müssen die Wahlbezirke (Zusammenstellungen von Straßenblöcken aus denen ein Wahlkreis besteht) angeschaut und möglicherweise angepasst werden. Ein Wahlbezirk sollte in der Regel nicht mehr als 2.500 Wahlberechtigte umfassen. Aufgrund von normalen Bevölkerungsentwicklungen kommt es aber oft vor, dass ein Wahlbezirk plötzlich zu groß ist und neu zugeschnitten werden muss.

Dieser Neuzuschnitt ist ein normaler Vorgang der bezirklichen Wahlvorbereitung. Aber er ist auch sehr mühsam, denn es fehlt an geeigneten Tools dafür. Oft müssen die dafür zuständigen Personen neue Grenzen für die Wahlbezirke händisch mithilfe eines GIS-Programms schneiden. Im schlechtesten Fall kommen sogar noch Stift und Papier zum Einsatz.

Um diesen Prozess für die Bezirke zu vereinfachen, hat die Open Data Informationsstelle (ODIS) einen Prototyp entwickelt, der einen Algorithmus nutzt, um mögliche neue Zuschnitte für die Wahlbezirke anhand der Geometrien der alten Wahlbezirke und der Einwohnerzahlen auf Straßenblock-Ebene vorzuschlagen. Dieser Prototyp wurde zusammen mit dem Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg entwickelt und nutzt Daten aus dem Bezirk.

Im Prototyp können verschiedene, automatisch generierte Szenarien („Simulationen“ genannt) für den Zuschnitt miteinander verglichen werden. Es gibt auch ein Editor-Modus, der mehrere Optionen anbietet. So können wahlweise einzelne Szenarien ausgewählt oder bestehende Wahlbezirke angepasst werden, z.B. indem Straßenblocks zu benachbarten Wahlbezirken verschoben werden.

Das Ziel dieses Prototyps ist nicht, die Arbeit der bezirkliche Mitarbeiter*innen im Wahlamt komplett zu automatisieren – am Ende entscheidet immer noch der oder die Mitarbeiter*in selbst, wie die finale Zusammenstellung der Wahlbezirke sein sollte.

Der Prototyp wird noch nicht in dieser Wahlsaison eingesetzt; es wird aber dieses Jahr noch ermittelt, ob und wie der Prototyp weiterentwickelt werden sollte, um für eine zukünftige Wahl berlinweit eingesetzt werden zu können.

Um mehr über die Entwicklung und Funktionalitäten des Prototyps zu erfahren, gibt es einen ausführlichen Blogpost auf dem Ideation & Prototyping Lab-Blog.

Der Prototyp kann hier gestestet werden.

Die Open Data Informationsstelle (ODIS) wird durch eine Zuwendung der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe finanziert.

ODIS

Die Open Data Informationsstelle Berlin (ODIS) begleitet die Stadt auf dem Weg zu einer partizipativen, nachhaltigen und datengetriebenen Gesellschaft mit dem Schwerpunkt auf die Bereitstellung und Nutzung offener Daten.


Zielgruppe

Verwaltung, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft