freemove Symposium: Privacy & Mobility 2023
Das TSB-Projekt freemove (gefördert vom BMBF) beschäftigt sich mit der Datenschutz-bewussten Verfügbarmachung von Bewegungsdaten zur nachhaltigen, urbanen Transformation. Am Mittwoch, den 27.09.2023, von 09:00 bis 18:00 Uhr, laden wir zu einem eintägigen Symposium an die Technologiestiftung Berlin ein, bei dem wir unsere Ergebnisse aus drei Jahren Arbeit mit der Praxis teilen und diskutieren wollen. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit zum Austausch auf der Dachterrasse der Stiftung.
Der Tag wird aus einer ausgewogenen Mischung aus Vorträgen aus dem Projekt und von Externen, Diskussionen und lockerem Austausch bestehen. Zwei Keynote-Vorträge werden auf Englisch gehalten, das restliche Tagesprogramm aber auf Deutsch.
Vorläufiges Tagesprogramm:
08.45 Uhr: Einlass und Ankunft
09.15 Uhr: Begrüßung
09.30 Uhr: Keynote I: PETs in der Praxis: Anwendung und Bewertung (DE; Theresa Stadler, Spring Lab, EPFL Lausanne)
10.15 Uhr: Session I.I: PETs* to the Rescue: Möglichkeiten und Grenzen technischer Anonymisierung
Alexandra Kapp, Helena Mihaljević, Saskia Nuñez von Voigt
11.15 Uhr: Pause
11.30 Uhr: Session I.II: Beyond PETs: Privatsphäre als gesellschaftlicher Aushandlungsprozess
Daniel Franzen, Claudia Müller-Birn, Saskia Nuñez von Voigt
12.30 Uhr: Lunch Break
13.15 Uhr: Keynote II: Privacy Risks of Mobility Traces (EN; Yves-Alexandre de Montjoye, Imperial College London)
13.45 Uhr: Session I.III: Synthetic Data as Cure-All PET? Die Praxistauglichkeit synthetischer Mobilitätsdaten
Alexandra Kapp, Helena Mihaljević, Saskia Nuñez von Voigt
14.30 Uhr: Pause
14.45 Uhr: Keynote III: How to Think about Privacy-friendly Systems? (EN; Wouter Lueks, CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit)
15.30 Uhr: Session II: PETs in Law: Rechtssichere Anonymisierung durch Zertifizierung (Vortrag & Panel-Diskussion)
Max von Grafenstein, Valentin Rupp, Kilian Spuck (BVG)
16.15 Uhr: Pause
16.30 Uhr: Flash Präsentationen** & Poster-Session
Ab 18 Uhr: Vernetzung und Ausklang
*: Privacy-Enhancing Technologies
**: Bisher bestätigte Beiträge von The New Hanse, Posmo Coop, der TU Dresden, der Universität Bamberg, dem Karlsruher Institut für Technologie, dem Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt und Weiteren.
Die Plätze sind begrenzt. Eine Teilnahme ist nur mit einer Anmeldung möglich.
Für Verpflegung über den Veranstaltungstag ist gesorgt.
Referent:innen:
Theresa Stadler (Spring Lab, EPFL Lausanne)
Expertin für Privatsphäre-Themen im Bereich Datenverarbeitung, Privatsphäre-erhaltende Technologien und deren Anwendung sowie Bewertung.
PhD Wouter Lueks (CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit)
Experte für sichere, praktisch anwendbare und Privatsphäre-freundliche Systeme mittels Nutzung von Angewandter Kryptographie, Anonymer Kommunikation und Systems Design.
Prof. Yves-Alexandre de Montjoye (Imperial College London)
Associate Professor (Angewandte Mathematik und Computer-Wissenschaft), Leiter der Computational Privacy Group; beratend für Europäische Kommission und Belgische Datenschutzbehörde tätig.
Projektpartner:innen:
- Prof. Claudia Müller-Birn (Freie Universität Berlin)
Human-Centered Computing - Dr. Daniel Franzen (Freie Universität Berlin)
- Prof. Helena Mihaljević (Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin)
Machine Learning / Data Science - Saskia Nuñez von Voigt (Technische Universität Berlin)
- Alexandra Kapp (Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin)
- Prof. Max von Grafenstein (Universität der Künste Berlin)
Digitale Souveränität - René Kelpin (Institut für Verkehrsforschung, DLR)
- Prof. Florian Tschorsch (Technische Universität Berlin)
Datensicherheit / Distributed Security Infrastructures
Kernthemen des Tages:
- Warum sind Mobilitätsdaten aus Privatsphäre-Perspektive sensibel?
- Welche Privatsphäre-erhaltenden Technologien lassen sich auf den Mobilitätsdatenbereich anwenden, und wie gut funktionieren diese mit Blick auf Nutzbarkeit (für praxisrelevante Use Cases) und Privatsphäre?
- Wie kann Datenschutz als Wettbewerbsvorteil fungieren?
- Wie können wir Hinweise auf das Zusammenspiel zwischen technischen und organisatorischen Maßnahmen im Bereich Anonymisierung von Mobilitätsdaten geben?
- Wie können wir Datenspendeplattformen gestalten, die Nutzenden informierte Entscheidung auf Basis ihrer Privatsphärebedürfnisse ermöglichen?
- Welche Rolle spielen die Werte der Stakeholder in den Prozessen?
Zum Hintergrund:
Mobilitätsdaten, und darunter Bewegungsdaten, gelten als Hoffnungsträger im Bereich datengetriebener Innovation im Verkehrssektor und menschzentrierter, umweltbewusster Stadtentwicklung. Herausforderungen wie die Bearbeitung von vielschichtigen Problemen wie der Klimakrise, darunter der Reduktion von Emissionen durch Effizienzsteigerungen in komplexen Verkehrssystemen wie Städten sowie die Gestaltung von Maßnahmen evidenzbasierter Entwicklung der Verkehrswende, können von einer soliden Datengrundlage über Bewegungsweisen von Individuen profitieren. Gleichzeitig sind Bewegungsdaten personenbezogen und teils hochsensibel, und stellen bezüglich Anonymisierung eine besondere Herausforderung dar.
Seit einigen Jahren wird versucht, unterschiedliche Stückwerke von Mobilitätsevidenz aus Haushaltsbefragungen, offenen Daten, Zählungen, verkehrswissenschaftlichen Untersuchungen, Datenspenden und wissenschaftlicher Arbeit um breiter angelegte Initiativen und Möglichkeiten zum Datenteilen, die durch mobile Endgeräte wie Smartphones erfasst werden, zu erweitern. Granulare Bewegungsdaten können KI-gestützte Anwendungen informieren, Verkehrssimulationen verbessern und Elemente multimodaler Mobilitätsservices stützen (Modus-Prediktionen, Routing-Kriterien spezifizieren). Bewegungsdaten entstehen, teils als Beiwerk, bei der Nutzung unterschiedlicher Services wie Navigation, ÖPNV-Ticketing-Systemen oder Shared-Mobility-Angeboten, oder der Nutzung von Connected Cars. Diese Daten dem Gemeinwohl dienlich nutzbar zu machen scheitert in Teilen an der Sensibilität der Daten mit Blick auf Privatsphäre.
Diskussionen um die Auslegung der DSGVO, die Schaffung von gesetzlichen Grundlagen (Stichwort Mobilitätsdatengesetze, Teilungsverpflichtungen, Data Act), nötigen Daten-Kompetenzen (Stichwort Dateninstitut) im öffentlichen Sektor sowie Plattformen (Stichwort Mobility Data Space, Mobilithek) zeugen von der Aktualität der von uns bearbeiteten Fragestellungen, weswegen wir Ergebnisse gerne mit Ihnen teilen möchten. Wir als Forschungsprojekt wollen Austausch und Diskussion zwischen Wissenschaft & Entscheidungsträger:innen fördern!
- Datum
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Mittwoch, 27. September 2023
9 – 18 Uhr
- Ort
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Technologiestiftung Berlin
Grunewaldstraße 61-62
10825 Berlin
4. Stock
- Anmeldung
freemove
Das Projekt freemove dient der transdisziplinären Erforschung der Datenschutz-bewussten Verfügbarmachung von Bewegungsdaten für nachhaltige urbane Mobilität.