1994
Die Technologiestiftung Innovationszentrum Berlin wird ins Stiftungsregister eingetragen.
Satzungszweck:
Die Förderung von Wissenschaft und Forschung sowie Bildung in Bezug auf innovative natur- und ingenieurwissenschaftliche Technologien. Die Stiftung strebt die Entwicklung der Region Berlin-Brandenburg zu einem bedeutenden Standort in ausgewählten Technologiefeldern an.
2004 wird die Förderung von naturwissenschaftlich-technischer Bildung als weiterer Satzungszweck ergänzt.
Die Stiftung ist gemeinnützig.
In der Stiftung geht die Vorgängerstiftung Innovationszentrum Berlin (IZB) auf, in der sich bereits 1987 namhafte Unternehmen aus der Berliner Industrie, dem Dienstleistungs- und Bankenbereich zusammengefunden hatten, um auf privatwirtschaftlicher Basis einen Beitrag dazu zu leisten, den Innovationsprozess in der Region Berlin-Brandenburg zu unterstützen und zu fördern.
Um die Arbeit voranzubringen, sagt die Investitionsbank des Landes Berlin (IBB) zu, in den kommenden fünf Jahren jeweils 3 Millionen DM als Donation für die Aufgaben der Stiftung bereitzustellen und zusätzlich weitere operative Kosten zu übernehmen. Auch das Land Berlin stellt 3 Mio. DM jährlich zur Verfügung.
1995 – 2000
Der Technologiebeauftragte des Landes Berlin wird in den Vorstand berufen; die Aufgaben des Technologiebeauftragten gehen in denen der Technologiestiftung auf.
Die Technologie Vermittlungsagentur (TVA) wird aus steuerlichen Gründen organisatorisch und rechtlich mit der Technologiestiftung zusammengeführt. Die neu entstehende TSB Technologiestiftung Innovationsagentur Berlin GmbH (TSB GmbH) übernimmt die wesentlichen wirtschaftsorientierten Aufgaben der TVA. Das Vermögen der gemeinnützigen TVA (ca. 1 Mio. DM) geht als Zustiftung in das Stiftungskapital ein. Die Geschäfte der TSB GmbH führen in den nächsten Jahren der Vorstandsvorsitzende der Technologiestiftung gemeinsam mit einem weiteren Geschäftsführer. Zeitweilig wird die TSB GmbH aber auch alleine vom Stiftungsvorstandsvorsitzenden geführt.
Mit dem Projekt "Machbarkeitsstudie ZEE" nimmt die Technologiestiftung die Projektförderung auf (ZEE= Zero Emission Engine). Die von der Stiftung bereitgestellten Mittel werden aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert.
Die Technologiestiftung gehört zu den Siegern des EU-Wettbewerbes "Regional Innovation Technology Transfer Strategies" (RITTS) und erarbeitet eine Studie für Berlin.
Aus den Studienergebnissen entwickelt die Technologiestiftung die „Kompetenzfeldstrategie“ und setzt diese um, indem sie sogenannte „Initiativen“ gründet, die anwendungsorientierte Forschung und Verbundvorhaben in Technologiebereichen (Kompetenzfeldern) voranbringen, in denen Berlin besondere Stärken hat:
- BioTOP (Biotechnologie)
- FAV Forschungs- und Anwendungsverbund Verkehrssystemtechnik
- TSBmedici (Medizintechnik)
- ProT.I.M.E,(Informations- und Kommunikationstechnologie)
Der TSB Förderverein Technologiestiftung Berlin e. V. wird gegründet.
Im Jahr 2000 wird die Initiative ProT.I.M.E unter dem Namen Timekontor ausgegründet.
2001 – 2013
Struktur
Die Technologiestiftung erhält eine Zustiftung des Landes in Höhe von 60 Millionen DM aus dem (Teil-)Verkauf der Berliner Wasserbetriebe. Mit der Zustiftung werden die bisher jährlichen Donationen der Senatsverwaltung abgegolten. Die jährliche Finanzierung durch die IBB wird auf eine Zuwendung nach §44 LHO umgestellt.
Die Technologiestiftung wird Treuhänderin des neu errichteten Zukunftsfonds Berlin, bis dieser 2010 in das Berliner Förderprogramm ProFIT bei der Investitionsbank Berlin eingegliedert wird.
Die Technologiestiftung wird Gründungsgesellschafterin der gemeinnützige GmbH Kompetenzzentrum Wasser Berlin, die die Kompetenz in der Wasserforschung sichern und ausbauen soll.
Nach einer Betriebsprüfung lehnen Finanzamt und Rechnungshof es 2002 ab, die Gemeinnützigkeit der Technologiestiftung weiter anzuerkennen, da viele der Aktivitäten als Wirtschaftsförderung einzustufen seien. Erst nach mehrjährigen Verhandlungen mit der Senatsverwaltung für Finanzen wird die Gemeinnützigkeit der Stiftung bestätigt. Im Gegenzug werden ab 2007 alle Initiativen in die TSB GmbH überführt.
Arbeit
Die Technologiestiftung Berlin ist federführend an der Konzeption und Abstimmung der Innovationsstrategie Berlin-Brandenburg beteiligt, die seit 2011 von allen Regierungen der Länder Berlin und Brandenburg als bindend angesehen und umgesetzt wird. Sie managt die in der Strategie definierten Kompetenzfelder.
Die Stiftung fördert aus Stiftungserträgen mehr als 30 Projekte mit rund 10 Mio. Danach konzentriert sie sich auf ihre operativen Aufgaben, da das Land inzwischen verschiedene Förderprogramme für Innovationsvorhaben aufgelegt hat. Unter den geförderten Projekten sind viele, die dem Innovationsstandort Berlin große Impulse geben. U.a.:
- Lange Nacht der Wissenschaften
- Endokrinologisches Forschungs-Centrum“ (EnForCé) an der Charité
- DFG-Forschungszentrums Matheon „Mathematik für Schlüsseltechnologien“
- Schülerlabornetzwerk GenaU (GenaU: Gemeinsam für naturwissenschaftlich-technischen Unterricht)
Mit dem Treffpunkt WissensWerte wird eine Veranstaltungsreihe zu anwendungsorientierter Forschung etabliert, die bis heute mit großem Erfolg auf Inforadio ausgestrahlt wird.
Die Phase endet, als im 3. Quartals 2013 die TSB GmbH auf die Berliner Wirtschaftsförderung verschmolzen wird. Es entsteht die Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH, an der die Technologiestiftung bis heute eine Beteiligung in Höhe von 30% an der BPWT hält.
2014 – 2022
Nach der Fusion hat die TSB noch 15 Mitarbeitende (vorher Stiftung und GmbH zusammen ca. 100). Die Förderung der IBB für die Stiftung wird von 950 T€ im Jahr 2014 auf 600 T€ ab 2016 gekürzt. EFRE-Mittel sind nicht mehr enthalten.
Die TSB Technologiestiftung Innovationszentrum ändert ihren Namen zu Technologiestiftung Berlin.
2015 macht die Technologiestiftung mit der ausleihbaren Hacking Box Hacken und Coden für Kinder und Jugendliche greifbar. Das Projekt wird 2015 im Wettbewerb Deutschland – Land der Ideen ausgezeichnet.
2016 richtet die Technologiestiftung ihre Strategie unter dem Slogan Alles wird digital. Alles – Wir helfen, den digitalen Wandel zu gestalten - auf die Digitalisierung aus.
Technologiestiftung und Berliner Wasserbetriebe übernehmen 2016 je 50% Gesellschafter:innenanteile des Kompetenzzentrums Wasser und fokussieren die Forschungsaktivitäten auf die Digitalisierung des Wassermanagements und der Infrastruktur.
2017 begründet die Technologiestiftung mit Förderung der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe die Berliner Open Data Informationsstelle für die Berliner Verwaltung (ODIS).
2018 präzisiert die Technologiestiftung ihre Strategie und fokussiert sie auf offene kollaborative Innovationsprozesse.
Seit 2018 unterstützt die Technologiestiftung im Projekt „kulturBdigital - Digitale Entwicklung des Kulturbereichs“ – finanziert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa - die Kulturakteure in Berlin bei der Digitalisierung von Prozessen und Nutzung digitaler Werkzeuge.
2019 wird mit Förderung der Senatskanzlei das CityLAB Berlin als öffentliches Experimentierlabor für die Stadt der Zukunft am Platz der Luftbrücke eröffnet.
2021 wird die Technologiestiftung von der Senatskanzlei beauftragt, den Smart City-Prozess Berlins zu begleiten, der vom Bundesministerium des Innern gefördert wird.
Neben ihren Projekten identifiziert die Technologiestiftung weiterhin Berliner Potenziale bei neuen technologischen Entwicklungen. Sie gibt Studien zu Smart City-Themen sowie zu technologischen Trends wie Künstliche Intelligenz, Blockchain und dem Internet of Things heraus. Außerdem veröffentlicht sie jährlich eine Innovationserhebung, die das Innovationsgeschehen in der Stadt dokumentiert.
Die Technologiestiftung Berlin hat aktuell ein Jahresbudget von ca. 5 Mio. €. 65 Mitarbeitende arbeiten für eine gemeinwohlorientierte Entwicklung Berlins und eine lebendige, transparente Stadtgesellschaft, in der alle Gruppen Zugang zu den Daten haben, die die Stadt erhebt und mit denen sie das Zusammenleben steuert.