Smart Grids neu gedacht
Ein intelligentes Stromnetz, das Energieangebot und -nachfrage jederzeit flexibel ausbalanciert, ist der nächste Schritt zu einem effizienteren Energiesystem mit vorwiegend regenerativen Quellen. Die bisherige "Smart Grid"-Lösung heißt zentrale Kontrolle. Sicherheit und Stabilität solcher Smart Grids sind jedoch nicht geklärt. Weiterhin alarmiert Datenschützer, dass unzählige Verbraucherdaten zentral gebündelt verfügbar wären.
Eine ganz andere Lösung regen jetzt Forscher aus dem Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation an. Marc Timme und sein Team haben erstmals analysiert, ob ein intelligentes Stromnetz auch dezentral und selbstorganisiert kontrollierbar ist. Die positiven Ergebnisse der Wissenschaftler könnten die Diskussion um Smart Grids auf eine neue Grundlage stellen. Denn in einem dezentral geregelten Netz wäre die Sicherheit vor Hacker-Angriffen automatisch gewährleistet und Verbraucherdaten würden nicht detailliert erfasst.Das funktioniert, da im Haushalt installierte Steuerungssysteme prinzipiell in der Lage sind, den Stromverbrauch jedes Geräts flexibel zu regeln, so dass das Stromnetz sich selbst organisieren kann.
Marc Timme stellt neueste Befunde sowie offene Fragen vor und diskutiert anschließend deren Konsequenzen für den Weg in die Anwendung.
Anmeldung bis zum 12. Oktober 2015
Die Veranstaltungsreihe
Mit "Impulse aus der Zukunft" präsentieren Max-Planck-Gesellschaft und Technologiestiftung für die interessierte Fachöffentlichkeit Ansätze aus der Grundlagenforschung, die vielversprechende Wege für technologische Entwicklungen weisen. Die Gäste sind eingeladen, sich am Dialog zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu beteiligen.
Podium
Vortrag
Prof. Dr. Marc Timme
Leiter der Forschungsgruppe Netzwerk-Dynamik am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation, Göttingen.
Anschließend im Gespräch mit
Dr. Oliver Weinmann
Geschäftsführer Vattenfall Europe Innovation GmbH
Moderation
Nicolas Zimmer
Vorstandsvorsitzender Technologiestiftung Berlin