Bedarfserfassung Stadtbibliothek Pankow
Berlin steckt voller Daten: So auch zum Ausleihverhalten der Pankower Bibliothekskund:innen, deren Daten die ODIS gemeinsam mit der Stadtteilbibliothek Pankow aufbereitet und anonymisiert hat. Darauf aufbauend entwickelte die ODIS ein Dashboard, das nicht nur anonymisiert Einblicke in die Lesegewohnheiten der Berliner:innen gibt, sondern auch ein nützliches Werkzeug für die Bibliothek selbst darstellt, um das Angebot datengetrieben an die Bedürfnisse der Nutzer:innen anzupassen. Ganz nebenbei ist das Bibliotheks-Dashboard noch ein Beispiel dafür, wie die Stadt durch Open Data lebenswerter gestaltet werden kann.
Was ist das Dashboard der Stadtbibliothek Pankow?
Das Dashboard der Stadtbibliothek Pankow macht die Daten zur Ausleihstatistik der Janusz-Korczak-Bibliothek zugänglich und illustriert, wie sich offene Daten für die Stadtgesellschaft nutzen lassen.
Über 1,5 Mio. Ausleihen und Verlängerungen verzeichnete die Pankower Bibliothek im Jahr 2023 – und das ist öffentlich. Die Leitung der Stadtteilbibliothek startete zwei Jahre zuvor das Vorhaben, die Bibliotheksdaten als offene Daten bereitzustellen – gemeinsam mit dem bezirklichen Beauftragten für Open Data und der Open Data Informationsschnittstelle (ODIS).
Seit 2022 finden sich die Daten der Stadtbibliothek Pankow anonymisiert auf dem Berliner Open Data Portal – fehlt nur noch eine leicht zugängliche Visualisierung. Genau hier setzt das Dashboard an: Mit dem interaktiven Dashboard lässt sich veranschaulichen, welche Fragen mit den offenen Bibliotheksdaten beantwortet werden können.
Wie funktioniert das Dashboard der Stadtbibliothek Pankow?
Das Dashboard der Stadtbibliothek Pankow basiert auf den offenen Daten zur Ausleihstatistik, die aufbereitet und anonymisiert Einblicke in das Nutzungsverhalten der Bibliotheksbesucher:innen bieten:
- So zeigen die Daten der beliebtesten Ausleihen im Jahr 2023 ein deutliches Muster: Kinderbücher stehen an erster Stelle. Diese Erkenntnis ist nicht nur für Eltern und Erziehungsberechtigte interessant, sondern auch für die Stadtteilbibliothek selbst. Sie kann dadurch ihr Angebot gezielter auf junge Leser:innen ausrichten und sicherstellen, dass es ihren Interessen entspricht.
- Das Dashboard zeigt nicht nur die Ausleihen von Büchern, sondern auch von Hörbüchern, Zeitschriften, DVDs und mehr. Mit dem sehr großen Datensatz lassen sich Aussagen darüber treffen, wie Berliner:innen die Bibliothek nutzen: Als Ort zum Lernen oder Zusammenkommen, für verschiedene Interessen oder Altersgruppen. Durch die Analyse dieser Daten kann die Bibliothek ihr Sortiment erweitern oder anpassen, um den sich wandelnden Bedürfnissen der Stadtgesellschaft gerecht zu werden.
- Eine weitere spannende Möglichkeit des Dashboards ist die Analyse der Nutzer:innendaten nach Standort und persönlichen Merkmalen. Woher kommen die Menschen, die die einzelnen Bibliotheksstandorte nutzen? Welche Sprache sprechen sie und welche Altersgruppen und Geschlechter sind am aktivsten? Diese Informationen sind entscheidend für die Planung von Bibliotheksbeständen, Veranstaltungen, die Gestaltung von Räumlichkeiten und die Entwicklung von Programmen, die auf die spezifischen Bedürfnisse der Gemeinschaft zugeschnitten sind.
Wie geht es weiter mit dem Dashboard der Stadtbibliothek Pankow?
Seit seinem Start 2022 dient das Dashboard der Stadtbibliothek Pankow nicht nur als Analyseinstrument für die Bibliotheksleitung, sondern auch als ein lebendiges Beispiel dafür, wie Open Data dazu beitragen kann, Städte lebenswerter zu gestalten.
Anfang 2024 wurde das Dashboard mit den offenen Bibliotheksdaten aus dem Jahr 2023 aktualisiert. Geplant ist, jedes Jahr einen neuen Datensatz zu veröffentlichen. Potenziell lassen sich offene Bibliotheksdaten und datengestützte Analysen auf alle Bezirke Berlins ausweiten und als datenbasierte Grundlage für strategische Entscheidungen nutzen.
In erste Linie nutzt die Pankower Bibliothek das Dashboard nun als ersten Ansatz, um herauszufinden welche Fragen sich an Daten stellen lassen. Das Projekt wurde 2023 für den Berliner Verwaltungspreis nominiert.
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