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AI und Ethik abseits dystopischer Schlagzeilen #2

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  • Rubrik Kommentar
  • Veröffentlichungsdatum 29.04.2019
Dr. Christian Hammel

Im Dezember haben wir berichtet, dass die Europäische High Level Expert Group On Artificial Intelligence einen Entwurf von ETHICS GUIDELINES FOR TRUSTWORTHY AI zur öffentlichen Diskussion und Kommentierung gestellt hat und hatten Berliner KI’ler*innen die Beteiligung nahe gelegt. Am 8. April hat die Expert Group ein Ergebnis vorgelegt. Downloadlink und weitere Informationen auf dieser Website.

Portrait von Christian Hammel vor der Stadtkulisse Berlins
Christian Hammel - Technologiestiftung Berlin

Nach meiner ersten Einschätzung ist das Dokument deutlich klarer und konkreter geworden als der Entwurf. Unter anderem enthält es eine Art Checkliste („TRUSTWORTHY AI ASSESSMENT LIST (PILOT VERSION)“ ab S. 24). Diese Checkliste enthält konkrete Hinweise, welche Fragen Hersteller von KI-Systemen und Anwender von KI-Systemen an ihre Systeme, bzw. an die Technologie und Governance hinter den Systemen stellen sollten. Lesenswert ganz sicher nicht nur für KI-Skeptiker*innen, sondern gerade auch für KI-Hersteller und Nutzer, die wissen wollen, wie man die Behauptung, dass die eigene KI keinen Schaden anrichtet, auch belegen kann. Wie von einer Expert Group zu erwarten, ist das ganze sachlich und frei von Alarmismus – insofern ist das Dokument sicher auch für Bürger*innen und Multiplikator*innen geeignet, die eine Einführung in das nicht ganz einfache Thema suchen

Die Expert Group hat nun als nächsten Schritt eine Pilotphase angekündigt, in der die Guidelines an echten Projekten getestet werden sollen, und ruft auch für diese Pilotphase wieder zur Beteiligung auf. Ergebnis soll Anfang 2020 eine nochmals revidierte Fassung der Guidelines sein. Die Information zur Beteiligung findet sich ebenfalls über die oben genannte Website.

Warum Künstliche Intelligenz berlinrelevant ist, hat Daniel Feser in der Studie „KI in Berlin und Brandenburg“ analysiert, die Sie hier finden.