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Wir vermessen die Welt

  • Rubrik Aus der Stiftung
  • Veröffentlichungsdatum 21.09.2016
Dr. Benjamin Seibel

Citizen Science mit der senseBox

Open Data und Citizen Science sind Themen, die uns bei der Technologiestiftung besonders am Herzen liegen. Deshalb betreiben wir seit einer Weile im Büro eine senseBox. Das ist eine Sensorstation, die laufend Umweltdaten vor Ort erhebt und über die freie Plattform „openSenseMap“ zur Verfügung stellt.

Die senseBox ist eines der Gewinnerprojekte unseres letzten Code Week Awards. Ins Leben gerufen wurde das Projekt am Institut für Geoinformatik der Universität Münster. Inzwischen sind rund 260 Sensorstationen in Betrieb. Die meisten in Deutschland, aber auch im außereuropäischen Ausland. Eine spannende Sache, sowohl für Schulen und Universitäten als auch für den Privatgebrauch.

Die Umweltdaten aus der senseBox sind für verschiedenste Zwecke von Interesse. Weil sich die meisten Städte und Kommunen aber nach wie vor schwer damit tun, Umweltdaten frei zur Verfügung zu stellen, bietet die senseBox die Möglichkeit, solche Daten einfach selbst zu erheben und zu veröffentlichen. Unsere senseBox misst in der Standardausführung UV-Intensität, Beleuchtungsstärke, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit und Temperatur. Je nach Bedarf und Interesse lassen sich aber auch weitere Sensoren anbringen.

Die senseBox besteht aus einem handelsüblichen Arduino/Genuino (vergleichbar denen aus unserer Hacking Box) und einem Shield, an das die Sensoren angeschlossen werden. Installation und Registrierung sind wirklich einfach und dank der präzisen Anleitung auch für weniger Geübte in einigen Minuten erledigt. Wir mussten lediglich noch die IP-Adresse so anpassen, dass unser Router damit einverstanden war.

Momentan sendet unsere senseBox aus dem Konferenzraum 5.2 im Ludwig Erhard Haus. Dort steht nämlich auch unser Freifunk-Router und da wir nur die Ethernet-Variante der Box haben sind wir bis auf weiteres durch die Länge des Kabels beschränkt. Wir überlegen aber gerade, ob wir die Box nicht auch nach draußen verlagern können. Aber auch jetzt lassen sich schon interessante Korrelationen finden, z.B. zwischen Luftfeuchtigkeit und den Inhalten eines Meetings ;) . (Aber nicht vergessen: Korrelation =/ Kausalität!)

Die stets aktuellen Daten lassen sich hier aufrufen und stehen natürlich unter einer freien Lizenz. Ein schönes Feature ist auch die API der openSenseMap, über die sich die Daten in andere Projekte einbinden lassen. So lassen sich unkompliziert auch eigene Visualisierungen und Auswertungen der Sensordaten erstellen.

Open Data in der Praxis

Wir haben uns auf die Suche nach Unternehmen, Behörden und Institutionen gemacht, die in Berlin offene Daten nutzen oder bereitstellen.