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3 Szenarien, wie Berlin mit KI schon heute nachhaltiger und effizienter wird

  • Rubrik Aus der Stiftung
  • Veröffentlichungsdatum 07.10.2024
Anna Hantelmann

Wie heiß war der letzte Berliner Sommer eigentlich wirklich? An den Stadtbäumen lässt sich das nicht mehr ablesen, weil sie dank KI-Vorhersage klimagerecht gegossen und gepflegt werden können. Zukunftsszenario oder Realität? Wir stellen KI-Anwendungen vor, die den Alltag für die Stadtverwaltung, Forschung und die Berliner:innen erleichtern – und das schon heute.

1. KI für die Berliner Stadtbäume

Worum geht's? Berliner Stadtbäume leiden unter Hitzesommer und den sich wandelnden klimatischen Bedingungen, gleichzeitig wird Wasser als Ressource knapp. Im schlimmsten Falle vertrocknen die Bäume – und die Stadt erwärmt sich noch mehr. Auf glühendem Asphalt finden nicht zuletzt auch die Berliner:innen immer weniger Schatten und Abkühlung.

Wie kann KI einen Lösung sein? Bei dem Forschungsprojekt QTrees haben wir ein KI-basiertes Vorhersagemodell mitentwickelt, das den Berliner Grünflächenämtern im Zusammenspiel mit gießfreudigen Berliner:innen dabei hilft, wetter- und altersbedingte Bedürfnisse der Stadtbäume zu erfassen und vorherzusagen.

2. KI für die Berliner Stadtentwicklung und Forschung

Worum geht's? Berlin ballt eine Menge Wissen in frei verfügbaren Daten – ob beim Thema erneuerbare Energien oder Verkehrsströme: Für jeden Bezirk lassen sich standortgenaue Zahlen und Fakten finden. Genau solche Geodaten braucht Berlins Stadtentwicklung und Forschung – aber auch besondere Expertise, um die für sie wichtigen Daten schnell zu finden und zu nutzen.

Wie kann KI eine Lösung sein? Wir haben den GeoExplorer als Ergänzung zu Berlins Geo-Datenportal entwickelt, damit Forschende und Stadtentwickler:innen schnell an bereits existierendes Wissen kommen – mithilfe unserer KI-Suche, die zum Suchbegriff passende Daten nach Wichtigkeit filtert, ihre Inhalte beschreibt und so die Recherche vereinfacht.

3. KI für die Berliner Stadtverwaltung

Worum geht's? Berlin hat Millionen von Einwohner:innen – und fast genauso viele Anfragen. Wann wird Bauvorhaben XY fertig? Was macht mein Bezirk für die Verkehrsberuhigung? Oft versinken Mitarbeitende in den Verwaltungen in einem analogen wie virtuellen Papierberg, das sorgt für ein Effizienz-Defizit und viel Frust auf beiden Seiten.

Wie kann KI eine Lösung sein? Wir haben den KI-Assistenten Parla für Anfragen an das Berliner Abgeordnetenhaus entwickelt: Interessierte Berliner:innen und Verwaltungsmitarbeitende können ihre Frage stellen und sehen, ob und wie sie schon beantwortet wurde; zusammen mit der KI-generierten Antwort verweist Parla auf die Quellen.

Unser digital-ethischer Ansatz bei KI für Berlin

KI muss nicht perfekt sein, um uns schon heute zu helfen und Szenarien für die Zukunft aufzuzeigen. Wichtig ist uns dabei:

  • KI hat Grenzen. Oder anders gesagt: KI-generierte Antworten sind nur so gut wie die Quellen dahinter. Halluzinationen, also die inkorrekte Aufbereitung von Informationen, sind möglich.
  • KI braucht Transparenz. Wir lassen KI-generierte Antworten nicht für sich stehen und kennzeichnen deutlich, dass diese nicht verbindlich sind. Deswegen verlinken wir auch immer auf die Quellen, auf denen die Daten der KI basieren.
  • KI ist ein Hilfsmittel und nicht alles. Wir streben einen ressourcenschonenden, datenschutzkonformen und effizienten Einsatz von KI an. Zusammengefasst: KI soll eine Hilfe zur Selbsthilfe sein – um uns noch besser zu machen, in dem, was wir tun.